Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt geht an den Standorten Leipzig, Jena und Halle in die zweite Förderphase: BMBF setzt Förderung fort

Das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) ist am 1. Juni 2024 in seine zweite Förderphase gestartet. Im vergangenen Herbst hatte ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) berufenes wissenschaftliches Gremium den Fortsetzungsantrag des FGZ begutachtet und seine Weiterförderung empfohlen. Unter der Voraussetzung einer erfolgreichen Zwischenevaluation wird das Institut nun bis 2029 mit bis zu zehn Millionen Euro pro Jahr vom BMBF finanziert.

„Die Fortsetzung der Förderung durch das BMBF ist ein großer Vertrauensbeweis in unsere Arbeit. Wir haben es in den vergangenen vier Jahren im FGZ geschafft, die Expertise von knapp 200 Forschenden an elf Standorten unter einem gemeinsamen Dach interdisziplinär zu vernetzen,“ sagte Prof. Dr. Olaf Groh-Samberg, geschäftsführender Sprecher des FGZ. „Daraus sind zahlreiche wichtige Publikationen und Denkanstöße zur Zusammenhaltsforschung entstanden. Zudem ist es uns gelungen, eine einzigartige Dateninfrastruktur aufzubauen, aus der sich künftig wichtige Erkenntnisse zur sozialen Kohäsion in Deutschland und Europa ziehen lassen. Und nicht zuletzt haben wir innovative Formate der Wissenschaftskommunikation etabliert, mit vielfältigen Wissensangeboten für Zivilgesellschaft und Politik, aber auch dialogischen Transferprojekten, durch die wir Erkenntnisse aus der Alltagswelt unserer Praxispartner wiederum in unsere eigene Forschung aufnehmen konnten.“ 

Zu den Heimateinrichtungen der elf Standorten des FGZ zählen die Universität Halle-Wittenberg, die Universität Leipzig sowie das IDZ in Jena.

In der neuen Phase will sich das FGZ in seiner Forschung und dem Wissenstransfer auf den Nexus von Zusammenhalt und den gesellschaftlichen Transformationsprozessen der Gegenwart konzentrieren, einschließlich der Klimakrise, transnationalen Ver- und Entkopplungsprozessen, Krieg und Migration sowie der umkämpften Zukunft demokratischen Zusammenhalts.

Im Fokus stehen dabei vier große Themenfelder: 

  1. Zum einen wird der Zusammenhang zwischen politischen Institutionen und Prozessen und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt analysiert. Im Fokus stehen dabei die Herausforderungen durch politische Radikalisierung und Polarisierung sowie die Sicherung der Legitimität demokratischer Institutionen. 

  2. Ein zweites Themenfeld konzentriert sich auf die Auswirkungen wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheiten auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Erforscht wird insbesondere, wie sich diese Ungleichheiten auf die Legitimität der Status- und Verteilungsordnung sowie auf politische und kulturelle Konflikte auswirken und welche neuen Gleichheitsansprüche entstehen. 

  3. Im Mittelpunkt des dritten Themenfeldes stehen die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit öffentlicher Güter und Infrastrukturen angesichts globaler Herausforderungen wie der Pandemie, Digitalisierung und Klimakrise. Es untersucht, wie kommunale und regionale Strukturen effektiv genutzt und optimiert werden können, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. 

  4. Schließlich blickt das vierte Themenfeld auf die kulturellen Aspekte und symbolischen Praktiken, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt prägen. Es werden die Erzählungen, Praktiken und Wissensbestände analysiert, die zur Inklusion oder Exklusion innerhalb der Gesellschaft beitragen.

Hintergrundinformation

Das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt wurde 2020 als ein interdisziplinäres und dezentral organisiertes Institut vom BMBF eingerichtet, um die Grundlagenforschung zu Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts voranzutreiben. Das FGZ bündelt die Expertise von rund 200 Forschenden an elf Standorten in Deutschland mit dem Ziel, anwendungsorientierte Forschung zu Fragen der sozialen Kohäsion mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu verbinden und durch innovativen Wissenstransfer Impulse in den öffentlichen Diskurs zu geben. 

Kontaktinformationen

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: 

Roman Krawielicki
Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Tel. +49 341 97-37762
E-Mail: presse@fgz-risc.de
www.fgz-risc.de

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