DFG-Förderung für Sonderforschungsbereich 1199 „Verräumlichungsprozesse unter Globalisierungsbedingungen“ um vier Jahre verlängert

Im Sonderforschungsbereich „Verräumlichungsprozesse unter Globalisierungsbedingungen“ erforschen die Wissenschaftler, wie politische, Wirtschafts- oder Rechtsräume gesellschaftlich verhandelt und geschaffen werden, um Prozessen der Globalisierung einen Rahmen zu geben. Partner der Universität Leipzig sind dabei das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO), das Leibniz Institut für Länderkunde (IfL) und die TU Dresden.

„In der ersten Forschungsphase haben wir ein innovatives Kategoriensystem entwickelt, mit dem sich die Neuverräumlichungsprozesse vergleichend untersuchen lassen, und zwar für die Zeit seit dem späten 18. Jahrhundert“, berichtet der Sprecher des Verbundes, Prof. Dr. Matthias Middell, Historiker und Leiter des „Centre for Area Studies“ der Universität Leipzig. „Dies ist von besonderer Relevanz, weil in der gegenwärtigen Weltpolitik eine Reihe von Projekten aufeinandertreffen, die die Welt in ihrem Sinne ganz unterschiedlich globalisieren und dabei geopolitisch neu ordnen wollen.“ Der SFB zeichne sich durch seine breite regionalwissenschaftliche Expertise aus, „die es uns ermöglicht hat, Beispiele aus Afrika, Asien, Australien, den beiden Amerikas und verschiedenen Teilen Europas zu untersuchen“.

Für die zweite Phase haben sich die am SFB-Beteiligten vorgenommen, in einer großen Handbuch-Serie solche Globalisierungsprojekte umfassend zu beschreiben und vergleichend zu analysieren. „Dabei konzentrieren wir uns keineswegs nur auf Projekte wie sie Donald Trump, Xi Jinping und Vladimir Putin oder auch regionale Organisationen wie die Europäische oder die Afrikanische Union repräsentieren“, erläutert Middell. „Vielmehr geht es uns auch um ökonomische und kulturelle Neuverräumlichungen der Welt, wie sie von großen Firmen oder im Zuge von Infrastrukturvorhaben von ganzen Staaten betrieben wurden und werden – oder wie sie in verschiedenen kulturellen Strömungen imaginiert wurden. Diese Imaginationen, die zuweilen reine Phantasien bleiben, sind für uns deshalb besonders interessant, weil sie Alternativen zu ablaufenden Prozessen aufzeigen und manchmal auch Utopien von der Welt als einem ganz anders gestalteten Ort zum Ausdruck bringen.“

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British Association for Slavonic and East European Studies (BASEES) Regional Conference

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Fellowships Max Weber Centre for Advanced Cultural and Social Studies (U Erfurt)